Die Konzentrationsprozesse im Buchhandel sind gerade für kleinere, unabhängige Verlage eine heftige Herausforderung. Die Marktmacht der Filialisten ist das eine, die oft schwierige Situation der kleineren und mittleren Sortimente das andere Problem. Besonders dem unabhängigen Buchhandel wollen wir mit unserer Kooperation (zum gegenseitigen Vorteil!) neue Möglichkeiten anbieten. Fünf seit mehreren Jahren existierende Verlage haben sich zusammengetan – ein Zeichen dafür, dass wir Veränderungen nicht nur registrieren, sondern auch auf sie reagieren. Übrigens im Einklang mit der optimistischen Strategie unseres Wirtschaftsberaters Aristoteles: »Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel richtig setzen.«
Man kann sagen, dass daraus eine alle bereichernde und zu allerlei neuen Taten inspirierende Kooperation entstanden ist, die uns auf eine erfolgreiche Zukunft hoffen lässt. Als »Lieferanten für das Besondere« stehen wir fünf Verlage für ein reiches literarisches, dezidiert politisches und breites kulturhistorisches Spektrum, das sich in vielerlei Hinsicht ergänzt und befördert. Lassen Sie sich und Ihre Kunden überraschen von unserem Angebot.
Der Verlag Assoziation A entstand 2001 aus dem Zusammenschluss der Verlage Libertäre Assoziation (Hamburg) und Schwarze Risse (Berlin). Der Verlag steht in der Tradition der Protestbewegungen, die ihren Ursprung in der antiautoritären Revolte des Jahres 1968 haben. Dem Einsatz für Emanzipation und Schaffung egalitärer und solidarischer gesellschaftlicher Verhältnisse fühlt sich der Verlag weiterhin verpflichtet.
Thematische Schwerpunkte sind: Linke Theorie und Debatte; Geschichte der Klassenkämpfe und sozialen Bewegungen; Antifaschismus und kritische Studien zur Geschichte des Nationalsozialismus; Exil, Migration und Antirassismus; Stadtentwicklung. Einen regionalen Schwerpunkt bilden Bücher zu Lateinamerika.
Ergänzt wird unser Sachbuchschwerpunkt durch ein kleines, aber hochkarätiges Belletristikprogramm sowie die Krimireihe NOIR. Namen wie Mike Davis, Nanni Balestrini, Paco Ignacio Taibo II, Luis Sepúlveda und viele andere verdeutlichen die internationale Orientierung des Verlages.
Über ihr politisches Engagement sind die Verlagsgründer Hanna Mittelstädt und Lutz Schulenburg vor mehr als 40 Jahren mehr zufällig als absichtsvoll in die Verlegerei hineingerutscht. Im Programm mit annähernd 350 lieferbaren Titeln finden sich voluminöse Biographien, feine Belletristik, ausgefallene Kriminalromane, aktuelle politische Analysen und streitbare Polemiken, die Werkausgabe von Franz Jung und die Zeitschrift für Politik, Literatur, Kunst »Die Aktion«. In der inzwischen auf 60 Titel angewachsenen »Kleinen Bücherei für Hand und Kopf« erscheinen illustrierte Bücher der ästhetischen Moderne. Das Programm pflegt die Traditionen der anarchistischen und situationistischen ebenso wie der dadaistischen und surrealistischen Literatur. Erzählende und welthaltige aktuelle Erzähler (Maggiani, Waberi, Khider, Plascencia, Schimmang, Gail Jones) sind wichtiger Bestandteil des Programms. In der autobiographischen Sparte sind große Namen wie Che Guevara, Durruti, Frantz Fanon, Jacques Mesrine, Billie Holiday und Charles Mingus zu finden. Der Krimibereich enthält Neuentdeckungen wie Andrea Maria Schenkels Tannöd ebenso wie die Schwarze Trilogie von Léo Malet, die in Hamburg zentrierten Romane von Robert Brack oder die literarischen Krimis von Matthias Wittekindt. Das Flugschriftenformat (mit Twickel, Dany, Yücel…) widmet sich aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen. Erfolgreiche Kreise zogen die Bücher Fleischmarkt von Laurie Penny und Pussy Riot! mit Texten der gleichnamigen Punk-Band, und besonders kontrovers diskutiert wurde Der kommende Aufstand des Unsichtbaren Komitees. Die Edition Nautilus ist Kurt-Wolff-Preis-Träger des Jahres 2004 und erhielt zweimal den Verlagspreis der Freien und Hansestadt Hamburg (1993 und 2002). Alle Kraft voraus arbeitet die Crew der Nautilus seit 40 Jahren an ihrem Programm, das sich darin treu geblieben ist: es ist unkonventionell, eigenwillig und kämpferisch.
Ein auffälliges, fein gestaltetes Programm: literarische Fundstücke und Überraschungen (Maria Barbal, Indridi G. Thorsteinsson, Imre Kertész, Kachi A. Ozumba, Uwe Johnson, Heinrich von Kleist, Walter Kempowski, F. C. Delius, Irina Liebmann, Peter Wawerzinek), ungewöhnliche Biographien ( Dieter Richter, Gottfried Benn, Heinrich von Kleist, Heinz Berggruen, Ernst Jacobi, Nicolaus Sombart, Marlene Dietrich), Bücher zur Kulturgeschichte (Porcel über das Mittelmeer, Max Liebermann, Judith Macheiner, Wojciech Jagielski, Walter Rathenau, Karl Scheffler, Michael Kohtes) und kleine Frechheiten (»Berlin ist das Allerletzte«, »Das große Buch über den Geiz«). Der Transit Buchverlag erhält den Kurt-Wolff-Preis 2011.
Daneben haben sich literarische Anthologien zu einem Markenzeichen entwickelt, die sich nicht selten einer enormen Formenvielfalt bedienen und Themen ansprechen, die die öffentliche Diskussion bewegen.
Seit Mai 2021 neu bei der Konterbande: der Orlanda Verlag aus Berlin. 2017 neu aufgestellt liegt der Fokus des Verlagsprogramms auf den Themen Frauen, Weltkultur und Bewegung. Unser Ziel ist es, dem Diskurs für eine Welt in Vielfalt und Diversität eine Bühne zu geben, in der Solidarität und Verständigung wesentliche Grundsätze sind. Frauen und ihre Themen sind die Wurzel des Verlags. Aber auch andere marginalisierte Gesellschaftsgruppen finden Raum in unserem Verlagsprogramm. Weltkultur verstehen wir als Anerkennung der Vielfalt und der kulturellen Unterschiede auf der Welt – aber auch der Bereicherung durch Diversität für eine gerechtere und solidarische Zukunft. Bewegung ist für uns vieldimensional: Sie ist der Antrieb, der die Welt verändert. Sie ist die Essenz, die Menschen verbindet – im Diskurs und bei der Suche nach Identität und Orientierung in einer globalisierten Welt.
Vier Reihen sind besonders hervorzuheben:
schwarz bewegt l Bücher der afro-deutschen Bewegung
afrika bewegt l Literatur des afrikanischen Kontinents
welt bewegt l Migrationsliteratur
kids bewegt l Kinderbücher über Themen wie Flucht, Migration, Gender und Inkluksion